«Schadt’s nüt,
Baby Brain:
Fake News,
Pizza gegen
Doktor
Detox
für das Wetter
Déjà-vu?
Nein, Jamais-vu!
Rätselhafte Männer
und bedrohte Menschheit
Tanzende
Bakterien
Musst du
so laut atmen?
Glace kann bei der
Chemotherapie helfen
Zwei Herzen
schlagen im Takt
Ein bisschen Denksport
muss sein
O Tannenbaum, o Tannenbaum,
wie gesund sind deine Blätter!
Musik
als Medizin!
Ferien
tun dem Herzen gut!
Schützt Pizza
vor Krebs und Herzinfarkt?
Süsse Getränke
verkürzen das Leben
Honigbienen
mit Köpfchen
Achterbahn-Fahren
als Therapie bei Nierensteinen
Abnehmen
trotz Weihnachtsbraten
Gleich und gleich
gesellt sich gern….
Bei der Entwicklung eines neuen Medikaments versuchen Forschende meist, die Nebenwirkungen möglichst zu reduzieren. Doch eine neue Studie legt nah: Vielleicht sollten sie das Gegenteil tun.
Die Psychologie spielt bei der Einnahme von Medikamenten eine entscheidende Rolle. Der Placebo-Effekt ruft eine positive Wirkung hervor, wenn wir nur daran glauben – manche Stimmen unken, das sei der einzige Effekt von Homöopathie. Doch auch sein «böser Bruder», der Nocebo-Effekt, spielt heute in der klinischen Praxis eine grosse Rolle. Er besagt, dass Patient:innen häufiger unter stärkeren Nebenwirkungen leiden, wenn sie vorher ausführlich über mögliche Nebenwirkungen aufgeklärt wurden. Das kann man sich leicht vorstellen. Wenn man hört: «Dieses Medikament kann Kopfschmerzen und Durchfall verursachen», wird jeder Gang zur Toilette hinterfragt – und zwickt es da nicht auch schon im Kopf?
Gute Nebenwirkungen
Doch unerwünschte Wirkungen sind nicht nur schlecht. Viele von uns sehen sie unbewusst als Zeichen, dass ein Medikament wirkt. So wird zum Beispiel leichtes Fieber nach einer Impfung oft positiv gewertet, in der Meinung, dass der Körper nun ganz besonders gut gegen die Erkrankung gewappnet sei.
Ein Forschungsteam aus Hamburg hat dieses Phänomen mit einem ausgeklügelten Versuchsdesign untersucht. Sie luden 77 gesunde Proband:innen zu einer Studie ein, in der sie vorgeblich die Wirkung von Fentanyl im Gehirn genauer verstehen wollten. Das starke Schmerzmittel sollte den Teilnehmenden über ein Nasenspray verabreicht werden und die Proband:innen sollten anschliessend ihr Schmerzempfinden gegenüber einem Hitzereiz einschätzen. Das Fentanyl, das man mit 50:50 Chance bekäme, würde neben anderen Nebenwirkungen ein leichtes Brennen in der Nase verursachen.
Alles gelogen
Der Clou an der Sache: All das stimmte nicht. In keinem der Nasensprays war Fentanyl. Stattdessen enthielten manche Nasensprays Capsaicin, das in der Nase brennt. Dennoch gaben die Proband:innen an, nach dem Nasenspray mit Capsaicin weniger starke Schmerzen zu verspüren. Offenbar schlossen sie aus dem leichten Brennen in der Nase, dass sie Fentanyl erhalten hatten, und empfanden den Schmerz deshalb als weniger stark. Dieser Effekt verschwand, wenn die Teilnehmenden vorher über die Lüge in der Versuchsanordnung aufgeklärt wurden.
Besonders ausgeprägt war das Phänomen bei Teilnehmenden, die der Aussage «Stärkere Behandlungen haben mehr Nebenwirkungen» eher zustimmten. Es geht dabei also um unsere Erwartungen gegenüber Nebenwirkungen und Wirkungen von Medikamenten: Wenn wir erwarten, dass eine potente Behandlung auch unerwünschte Wirkungen haben muss, dann werden wir auf das Auftreten von Nebenwirkungen mit der Hoffnung auf Therapieerfolg reagieren – und folglich wird sich der Therapieerfolg auch eher einstellen.
Weitreichende Folgen
Diese Studie könnte grosse Auswirkungen auf die klinische Praxis haben. Die Autor:innen weisen darauf hin, dass randomisierte klinische Studien mit Placebo-Vergleich den Effekt der Behandlung aufgrund des Nebenwirkungsprofils der Behandlung im Vergleich zur Placebo-Gruppe überschätzen könnten. Man müsste also das Placebo so gestalten, dass es ein ähnliches Nebenwirkungsprofil aufweist wie die tatsächliche Behandlung.
Doch die Implikationen gehen noch weiter: Man könnte diesen Effekt auch für die klinische Praxis nutzen. Nebenwirkungsarme Medikamente könnten von der künstlichen Zugabe von Substanzen mit milden Nebenwirkungen profitieren. Im Endeffekt geht es auch hier um die Kommunikation: Während man heute die Nebenwirkungen so vorsichtig wie möglich kommuniziert, um den Nocebo-Effekt zu vermeiden, sollte man sie in Zukunft vielleicht ausführlicher, aber mit «positivem Framing» präsentieren.
Die Ärztin oder der Arzt könnte also schon bald sagen: «Wenn das Medikament anschlägt, werden Sie vielleicht mit leichten Kopfschmerzen reagieren», und Sie wären angesichts der Kopfschmerzen zuversichtlich, dass die Therapie anschlägt – und diese Zuversicht allein erhöht die Heilungschancen bereits.
Quelle:
Schenk LA, Fadai T, Büchel C. How side effects can improve treatment efficacy: a randomized trial. Brain. 2024 Aug 1;147(8):2643-2651. doi: 10.1093/brain/awae132. PMID: 38701224.
für das Wetter
Nein, Jamais-vu!
und bedrohte Menschheit
Bakterien
so laut atmen?
Chemotherapie helfen
schlagen im Takt
muss sein
wie gesund sind deine Blätter!
als Medizin!
tun dem Herzen gut!
vor Krebs und Herzinfarkt?
verkürzen das Leben
mit Köpfchen
als Therapie bei Nierensteinen
trotz Weihnachtsbraten
gesellt sich gern….