Ferien

tun dem Herzen gut!

Ferien tun gut, das würden die meisten intuitiv unterschreiben. Das Thema Ferien wird aber auch auf wissenschaftlicher Ebene intensiv erforscht. Insbesondere die Auswirkungen der Arbeitspausen auf die physische und psychische Gesundheit sowie die Lebensqualität vor und nach den Ferien sind von grossem Interesse. Eine aktuelle Studie hat nun gezeigt, dass häufige Ferien das Risiko eines metabolischen Syndroms reduziert und daher auch medizinisch gut fürs Herz sind.

Schweizerinnen und Schweizer verreisen im Durchschnitt 3.3 Mal pro Jahr, wobei 2017 57% der Reisen Ferien und 27% Besuche bei Verwandten oder Bekannten waren. Aber haben diese Ferien wirklich positive Auswirkungen auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden?

Positive Auswirkungen auf die kardiovaskuläre Gesundheit
In einer an der Syracuse University (USA) durchgeführten Studie wurden 63 Arbeitnehmer mittels Bluttest auf Anzeichen eines metabolischen Syndroms untersucht und zu ihren Feriengewohnheiten während der vergangenen 12 Monaten befragt. In dieser Zeit hatten die Studienteilnehmer durchschnittlich 5 Mal Ferien gemacht und dafür 14 bezahlte Ferientage in Anspruch genommen. Die Forscher konnten anhand der Blutresultate zeigen, dass das Risiko eines metabolischen Syndroms mit jeder Ferien-Periode während des untersuchten Zeitraums um beinahe 25% reduziert wurde. Erwartungsgemäss stuften die Studienteilnehmenden ihre Ferien als positive Ereignisse mit generell tiefem Stresslevel ein. Die Autoren schliessen daraus, dass sich regelmässige Ferien positiv auf die kardiovaskuläre Gesundheit auswirken.

Auch Ferien zu Hause steigern das Wohlbefinden
Eine Forschergruppe aus Österreich hat festgestellt, dass bereits kurze Ferien (4 Nächte) positive Auswirkungen auf unser Wohlbefinden, das Stresslevel und die Erholung haben. Dies unabhängig davon, ob die Ferien zu Hause oder an einem anderen Ort verbracht wurden. Für die Studie verbrachten 40 Manager des mittleren Kaders kurze Ferien zu Hause (n=20) oder in einem Hotel (n=20). Während dieser Zeit waren alle arbeitsbezogenen Aktivitäten untersagt. Die positiven Effekte der kurzen Arbeitspause hielten dabei im Bereich Erholung für 30 Tage und bezüglich Wohlbefinden für 45 Tage an.

Schon die Ferienplanung macht glücklich
Eine Studie aus dem Jahr 2016 zeigte zudem, dass das Mass an Zufriedenheit nach den Ferien auch durch die Gegebenheiten während der Ferien beeinflusst wird. So wirkten sich die Fähigkeit, von der Arbeit abzuschalten, das Erlernen neuer Tätigkeiten/Skills, das Mass an Erholung und die Möglichkeit, die Ferienpläne selbst zu kontrollieren, besonders positiv auf das Zufriedenheitsgefühl nach den Ferien aus. Während längeren Ferien wurden diese Faktoren dabei häufiger erfüllt als während kürzeren Aufenthalten. Aber schon vor der Abreise wirken sich Ferien positiv aus. Eine Studie aus den Niederlande zeigte, dass die Planung von Ferien und die Vorfreude darauf bereits glücklich machen!

Auch wenn sich die Ferienzeit dieses Jahr mit COVID-19 schwieriger gestaltet, haben Sie trotzdem die Möglichkeit, von den positiven Aspekten zu profitieren. Nehmen Sie sich Zeit und planen in aller Ruhe ein paar Bade-, Wander- und Enstpannungstage in der Umgebung und zu Hause.

In diesem Sinne wünschen wir allen schöne Sommerferien und gute Erholung!

 

Literatur
1. Hruska, B., et al., Vacation frequency is associated with metabolic syndrome and symptoms. Psychol Health, 2019: p. 1-15.
2. Blank, C., et al., Short Vacation Improves Stress-Level and Well-Being in German-Speaking Middle-Managers-A Randomized Controlled Trial. International journal of environmental research and public health, 2018. 15(1): p. 130.
3. Nawijn, J., et al., Vacationers Happier, but Most not Happier After a Holiday. Applied Research in Quality of Life, 2010. 5(1): p. 35-47.
4. Chen, C.-C., W.-J. Huang, and J.F. Petrick, Holiday recovery experiences, tourism satisfaction and life satisfaction – Is there a relationship? Tourism Management, 2016. 53: p. 140-147.